29.08.2015

Feuerwehr legt Flächenbrand: Sonderausbildung der Kreisfeuerwehrbereitschaft Ost, Fachzug Wassertransport

Der Fachzug Wassertransport der Peiner Kreisfeuerwehrbereitschaft Ost, der sich aus den Gemeindefeuerwehren Vechelde, Wendeburg und Edemissen zusammensetzt, traf sich am Samstag zu einer besonderen Ausbildung: Zugführer Frank Tschirner hatte das Waldbrandteam unter der Leitung von Detlef Maushake engagiert, das zum Themenbereich Waldbrand und Flächenbrände informierte und Gelegenheit zur praktischen Übung gab.

Einsatz von Feuerpatschen und Schaufeln

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Am Vormittag wurde zunächst theoretisch ausgebildet, neben Grundlagen der Vegetationsbrandbekämpfung standen Sicherheitsregeln wie der Einsatz der persönlichen Schutzausrüstung und die Vermittlung von Technik und Taktik auf dem Stundenplan. Diese Unterweisung verlief alles andere als langweilig, Detlef Maushake und sein Team verstanden es, das notwendige Wissen interessant und mit einfachen Worten aus der Praxis für die Praxis zu vermitteln. Nachdem sich die etwa 40 Kameradinnen und Kameraden aus den Feuerwehren Abbensen (nahmen als Gäste teil), Eddesse, Eickenrode, Vechelde- Wahle, Wipshausen, Wendeburg und Sonnenberg bei einer gemeinsamen Mittagspause gestärkt hatten, begann der praktische Teil auf einem nahegelegenen Stoppelacker. Mit der liebevoll „Mausi“ genannten Flämmkanne wurde ein Flächenbrand verursacht, um Grundlagen des Feuerverhaltens anhand praktischer Beobachtung des Brandverhaltens zu lehren. Übungsbrände wurden von den Beteiligten unter Benutzung verschiedener Handwerkzeuge gelöscht: zuerst wurden Feuerpatschen eingesetzt und der Brand mittels Schaufeln mit Erde eingedämmt, danach wurde die Effektivität von Wasserrucksäcken aufgezeigt – mit nur 20l Wasser lässt sich mehr erreichen, als zunächst gedacht. Nebenbei fiel eine Tierrettung an, ein von Feuer und Menschen aufgescheuchter Frosch wurde vorsichtig auf einer Feuerpatsche aus dem Gefahrenbereich getragen.

Später wurde das am Vormittag theoretisch gelehrte „Pump and Roll“- Verfahren geübt: Tanklöschfahrzeuge fahren im Schritttempo über das Feld und die Mannschaften löschen zeitgleich. Bei Fahrzeugen, die nicht gleichzeitig fahren und ihre Pumpe betreiben können, kommt das sogenannte „Raupenverfahren“ zum Einsatz: die Mannschaft löscht und rückt vor, soweit der Schlauch reicht, dann rückt das Fahrzeug nach. Eingesetzt wird hierbei anstatt der üblicherweise zum Löschen verwendeten C- Schläuche ein D- Druckschlauch mit geringerem Durchmesser, so dass mit wenig Wasser großer Erfolg erzielt wird. Wichtig beim Einsatz von Fahrzeugen auf der Brandfläche ist die Absicherung nach hinten, die von zwei Personen mit Feuerpatschen sichergestellt wird. Sie verhindern, dass Glutnester hinter dem Fahrzeug wieder aufflammen.

Sowohl die Ausbilder als auch die teilnehmenden Feuerwehrleute hatten sichtlich Spaß und testeten bei bestem Wetter mit Begeisterung die verschiedenen Verfahren. Das von Hans- Jürgen Fricke zur Verfügung gestellte Feld bot ausreichend Platz hierfür. Der ehemalige Zugführer des Fachzuges ließ es sich nicht nehmen, die Übungen zu beobachten und machte es sich am Rande des Geschehens auf einer eigens dafür mitgebrachten Bank bequem.

Zum Abschluss der Ausbildung wurde ein großer Strohrundballen angezündet, so dass die Nachbesprechung in knisternder Lagerfeueratmosphäre stattfand. Kaum zu glauben, dass 40 Feuerwehrleute neben einem Flächenbrand ruhig sitzenbleiben – sie konnten den Brand jetzt jedoch einschätzen und wussten, dass momentan keine Gefahr bestand. Zugführer Frank Tschirner und die Teilnehmer waren von der Sonderausbildung begeistert. Sie haben viel gelernt und lobten die Ausbilder, die mit Engagement und Humor ihr umfangreiches Wissen weitergaben. Die Ausbilder ihrerseits bedankten sich bei den aufmerksamen Zuhörern und lobten ihr vorbildliches Teamverhalten im Einsatz.

Text: Kathrin Zimmermann

Fotos: Kathrin Zimmermann, Kevin Aschenbrenner- Sturm


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